Die Sat-1-Show «Anke Late Night» soll offenbar wegen anhaltend schwacher Zuschauerquoten abgesetzt werden. Auch nach einer Konzeptänderung verfehle die Sendung permanent die zweistelligen Quotenvorgaben, berichtet «Focus» am Montag. Der ProSiebenSat.1-Vorstandschef Guillaume de Posch wolle den langfristig angelegten Vertrag mit dem Produzenten der Show, der Kölner Brainpool AG, so bald wie möglich auflösen. Es gebe keinerlei «Lichtblick» mehr.
Der Marktanteil von «Anke Late Night» liegt seit Sendestart Mitte Mai bei 7,7%, deutlich unter dem Sat.1-Durchschnitt. Unzufrieden sind die Werbekunden. Engelke erreicht vor allem weibliche Zuschauer. Vorgänger Harald Schmidt hatte es geschafft, auch kaufkräftige männliche Zielgruppen zu binden. Darum wird der Ruf nach Schmidt in der Berliner Zentrale immer lauter. Die Entourage von Sat.1-Chef-Roger Schawinski kennt darum zurzeit nur ein Thema. Wie kann man Kulttalker Schmidt zu einer Rückkehr zu «seinem» Sender Sat.1 bewegen? Und vor allem zu welchem Preis? Denn Schmidt wird zurzeit von einigen deutschen privaten und öffentlichen Sendern heftigst hofiert, und wer am Schluss den Zuschlag kriegt... ist wahrscheinlich auch eine Frage des Honorars.
Montag
04.10.2004