Mit den Worten «Danke für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung, es ist immer gut, Menschen aus der Aussenwelt zu sehen», hat sich die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi am Dienstag im Gerichtssaal an die Medienschaffenden und Diplomaten gewendet, die ihren Prozess erst nach einigem Hin und Her hatten an Ort und Stelle verfolgen dürfen. Sie hatte Anfang Mai den Amerikaner John Yettaw zwei Tage lang beherbergt. Nach Angaben ihrer Anwälte forderte sie den 53-Jährigen auf ihr Haus zu verlassen, liess ihn aber vorerst bleiben, weil er zu schwach war, um sofort wieder zu gehen.
Damit soll sie gegen die Bedingungen ihres Hausarrests verstossen haben. Während ihrer knapp halbstündigen Befragung vor Gericht wirkte Suu Kyi zart und blass, lächelte aber zuweilen. Sie hatte sich bereits am Freitag für nicht schuldig erklärt. Bei einer Verurteilung drohen der Friedensnobelpreisträgerin fünf Jahre Gefängnis. Ihre Anhänger sehen in dem Prozess einen Versuch des Militärregimes, ihren Hausarrest bis über die Wahlen im kommenden Jahr hinaus zu verlängern.
Dienstag
26.05.2009