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Sonntag
19.06.2005

Die Mitglieder von Arbus, Verein für kritische Mediennutzung, wählten an ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung im Juni 2005 den 43-jährigen Daniel Römer aus Zürich zum neuen Präsidenten. Daniel Römer arbeitet seit dreieinhalb Jahren bei der linken Zürcher Wochenzeitung «P.S.» in Zürich. Seit 1999 ist er Mitglied des Arbus. Er übernimmt das Arbus-Präsidium von Fredi Hänni, Bern, der nach 9 Jahren zurücktritt.

Der Arbus ist 1930 aus der Arbeiterschaft als Selbsthilfeorganisation entstanden. Der Arbus war ursprünglich von «Radiobastlern» gegründet worden. In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts war es noch gar nicht selbstverständlich, dass sich alle ein Radiogerät leisten konnten. Von Anfang an war aber klar, dass sich die Organisation nicht nur um die technische Seite des Radios kümmern wollte, sondern auch um das Programm. Mehr Informationen und Bildung waren unter anderem die Ziele des Arbus, aber auch die Politisierung der Arbeiterschaft. Als in den 50er-Jahren das Schweizer Fernsehen seinen Sendebetrieb aufnahm, beobachtete der Arbus auch die Entwicklung dieses neuen Mediums.

Im Zug der Einführung von Lokalradios und Lokalfernsehen und den Revisionen des Radio und Fernsehgesetzes (RTVG), aber auch der Einführung von Multimedia, entwickelte sich der Arbus zu einer kritischen Vereinigung für Mediennutzung. Der Arbus setzt sich laut eigenen Angaben ein für einen Service Public, der seinen Namen verdient, hinterfragt den Einfluss von Werbung und vermehrter Kommerzialisierung auf die Programme und hat auch ein Auge auf die Tatsache, dass immer mehr Zeitungsverlage mit lokalen Radio- und Fernsehstationen verknüpft sind.