Die deutsch-jüdische Familienkomödie «Alles auf Zucker!» des Basler Regisseurs Dani Levy ist der grosse Gewinner des 55. Deutschen Filmpreises. Der Film erhielt am Freitagabend in der prunkvollen Berliner Philharmonie gleich sechs goldene Lolas. «Ich habe mir den Kopf zerbrochen, warum mein 7. Film alles bekommt, was meine Filme davor nicht bekommen haben. Vielleicht haben Filme auch ein Karma, und es kommt darauf an, wann sie geboren sind», sagte Levy. Für «Alles auf Zucker!» erhielt Levy anfangs Jahr bereits den Ernst Lubitsch Preis der Filmkritik.
Neben dem Preis für den besten Spielfilm, der mit 500 000 Euro dotiert ist, geht die Auszeichnung für den besten Hauptdarsteller an Henry Hübchen in der Levy-Komödie. Ausserdem erhielt der Streifen die Auszeichnungen für die beste Musik, das beste Drehbuch und das beste Kostümbild. Dieses Jahr gingen silberne Lolas an die Filme «Die fetten Jahre sind vorbei» von Hans Weingartner und «Sophie Scholl - Die letzten Tage» von Marc Rothem. Bernd Eichingers Hitler-Film «Der Untergang» ging leer aus. Als beste Hauptdarstellerin konnte Julia Jentsch einen Preis für ihre Rolle als Sophie Scholl entgegen nehmen. Sie war dafür schon auf der letzten Berlinale im Februar mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet worden. Als beste Nebendarsteller wurden Katja Riemann für ihre Rolle in Oskar Roehlers «Agnes und seine Brüder» und Burghart Klaussner für «Die fetten Jahre sind vorbei» gekürt.
Der Deutsche Filmpreis wird seit 1951 verliehen und ist der renommierteste und mit 2,9 Mio. Euro höchstdotierte Preis für den deutschen Film. Finanziert wird er von Kulturstaatsministerin Christina Weiss, die zu den prominenten Gästen der Gala gehörte. Die Gewinner wurden erstmals von den 650 Mitgliedern der neu gegründeten Deutschen Filmakademie - bestehend aus Schauspielern, Regisseuren und Produzenten - gekürt.
Sonntag
10.07.2005