Die konservative englischen Tageszeitung «Daily Telegraph» hat die Entlassung von 90 der 500 fest angestellten Journalisten angekündigt. Von den insgesamt 1500 Beschäftigten der Publikation müssen 300 um ihren Job fürchten. Auch die 200 freien Journalisten bangen um ihre Einkommen, berichtet der Media Guardian. Die Entlassungen bilden Teil von tiefgreifenden Umstrukturierungsmassnahmen. Die Mitarbeiter zeigten sich sehr aufgebracht über die Ankündigung. Drei Tage zuvor hatte Chefredaktor Kim Fletcher bei einer Belegschaftsversammlung zugesichert, dass vorerst keine Entlassungen geplant seien.
Die bestverkaufte Tageszeitung im Grossformat kämpft trotz Profite und hoher Erträge ums Überleben. Hinzu kommt die nicht schlafende Konkurrenz, die den «Daily Telegraph» vom Thron stürzen will. So stellte der gefährlichste Rivale, die zu Rupert Murdochs Medienimperium gehörende «Times», auf das handliche Kleinformat um. Zudem kündete Murdoch an, 874 Mio. Euro in die Times zu investieren, um in Farbe zu drucken. Farbdruck soll die Zeitung für Werber attraktiver machen.
Dienstag
08.02.2005