Der scheidende Weltbank-Präsident Paul Wolfowitz hat die nach seinen Worten aus dem Ruder gelaufene Debatte über die umstrittene Beförderung seiner Lebensgefährtin für seinen Rücktritt verantwortlich gemacht. Wiederholung: Die aus dem Ruder gelaufene Debatte ist für seinen Rücktritt verantwortlich. Also nicht die unstatthafte Lohnerhöhung und die Ruckzuck-Beförderung seiner Lebensgefährtin durch ihn selber.
Auf seine Beziehung zum Weltbank-Personal und dessen Rücktrittsforderungen an ihn wollte sich der Vertraute von US-Präsident George W. Bush in einem am Montag ausgestrahlten BBC-Interview nicht äussern. Die Vorgänge sagten mehr aus über die Medien als über die Bank selbst, sagte er: «Die Leute reagierten auf ein ganzes Bündel fehlerhafter Erklärungen, und zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns den halbwegs akkuraten Informationen annäherten, spielten die Passionen bereits verrückt.» Wiederholung: «Fehlerhafte Erklärungen» waren da im Spiel und eine zu langsame Annäherung an die «halbwegs akkuraten Informationen», analysiert Wolfowitz für sich messerscharf und eindimensional. Ja, da war der Mist schon geführt. Von den Medien natürlich, die aus Sicht von Wolfowitz wieder einmal versagt haben.
Paul Wolfowitz hatte sich Mitte Mai erst nach langem Zögern und auf internationalem Druck hin bereit erklärt, sein Amt per 30. Juni 2007 niederzulegen.
Montag
28.05.2007