Der Fernsehfilm «Homevideo», der am Mittwochabend um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird, thematisiert die Cybermobbing-Problematik. Erzählt wird die Geschichte des 15-jährigen Jakob, der extrem unter der Trennung seiner Eltern leidet. Da wird plötzlich ein von ihm gedrehtes, peinliches Video gegen seinen Willen weiterverbreitet.
«Homevideo» ist eine Koproduktion unter Federführung des NDR in Zusammenarbeit mit dem BR und ARTE. Das Drama wurde als bester Fernsehfilm mit dem Deutschen Fernsehpreis 2011 ausgezeichnet. Hauptdarsteller Jonas Nay bekam zudem den mit 15 000 Euro dotierten Förderpreis.
Im Anschluss an den Film diskutiert Anne Will ab 21.45 Uhr in ihrer Talkshow über Verantwortlichkeiten und Handlungsmöglichkeiten und spricht mit Experten und Betroffenen. Zudem können Zuschauer in einem Live-Video-Chat unter www.daserste.de/homevideo mit Experten diskutieren. Im Studio sind Catrin Wagner, Expertin für Jugendgewaltprävention, ein jugendliches Mobbing-Opfer sowie der Autor Jan Braren. Dabei sollen auch Diskussionsbeiträge von Social-Media-Plattformen aufgegriffen und von den Experten beantwortet werden.
«Ich hoffe sehr, dass dieser Film nach dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen Kamerapreis zur Hauptsendezeit im Ersten viele Zuschauerinnen und Zuschauer findet und eine Debatte auslöst», erklärte am Dienstag NDR-Fernsehfilm-Chef Christian Granderath. Mit solchen Stoffen setze der NDR ganz bewusst darauf, auch ein jüngeres Publikum zu erreichen.
Das Thema des Films ist aktueller denn je, wie eine im Sommer veröffentlichte, repräsentative deutschlandweite Umfrage aufgezeigt hat: 32 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland zwischen 14 und 20 Jahren waren schon einmal Opfer von Cybermobbing. 71 Prozent aus dieser Altersgruppe kennen jemand, der von Mobbing im Internet betroffen war. 21 Prozent können sich vorstellen, im Netz zum Täter zu werden.