Den Papst bezeichnet man nicht ungestraft als «Depp»: Am Montag musste CVP-Kommunikationschefin Monika Spring den Hut nehmen, weil sie in den Sonntags-Medien das Oberhaupt der katholischen Kirche mit diesem Begriff tituliert und seine Glaubensgemeinschaft als «grösste Schwulenorganisation der Welt» bezeichnet hatte. Am Montag hat jetzt die CVP ein Communiqué verschickt, in dem Monika Spring mit folgenden Worten zitiert wird: «Ich wollte niemanden verletzen und entschuldige mich.» Zum Abschied schreibt CVP-Generalsekretär Reto Nause, Spring habe als Kommunikationschefin «bis anhin mit grossem persönlichem Einsatz tadellose Arbeit geleistet». «Durch eine Fehleinschätzung der Situation» sei sie jetzt «Opfer der eigenen Unerfahrenheit» geworden.
Auch wenn die Aussagen von Monika Spring offenbar in einem privaten Gespräch gemacht worden seien, handle es sich um einen gravierenden Ausrutscher, heisst es im CVP-Communiquè weiter. Die Äusserung verhindere eine konstruktive interne Auseinandersetzung und versperre den Dialog mit den Landeskirchen. Die CVP distanziere sich von den Aussagen und entschuldigt sich in aller Form bei den Betroffenen. Monika Spring habe versichert, dass die gemachten Aussagen aus dem Zusammenhang gegriffen und in einen fremden Kontext gestellt wurden.
Montag
05.12.2005