Content:

Sonntag
26.08.2007

Mehrere Computer in deutschen Ministerien sind offenbar durch Spionageprogramme aus China bespitzelt worden. Dies sei das Ergebnis einer Überprüfung durch den Verfassungsschutz und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), berichtete «Der Spiegel» am Wochenende. Neben dem Kanzleramt von Angela Merkel, die am Sonntag eine Reise nach China antrat, seien das Forschungsministerium, das Wirtschaftsministerium und das Auswärtige Amt betroffen. Die Bundesregierung bestätigte erhebliche Probleme mit Trojaner-Attacken, äusserte sich aber nicht über deren Herkunft.

Die Trojaner-Programme, die das unbemerkte Ausspähen der Computer ermöglichen sollen, wurden offenbar bereits vor Monaten entdeckt. Seitdem hätten Experten den Abfluss von rund 160 Gigabyte an Daten verhindert. Der Versuch, weitere Programme über das Internet in Regierungscomputer einzuschleusen, dauere allerdings an. Die Angriffe sollen nach Einschätzung des Verfassungsschutzes auf Hacker der chinesischen Volksbefreiungsarmee zurückgehen und wären demnach dem chinesischen Staat zuzuordnen. Die chinesische Botschaft in Berlin sprach dagegen von einer «verantwortungslosen Spekulation ohne jede Beweisgrundlage».