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Dienstag
20.09.2005

Weil der Vergleichsdienst Comparis die Preisgestaltung von M-Budget-Mobile kritisiert hat, sinken die Tarife für die Budget-Telefonierer ab sofort. Doch obschon M-Budget-Mobile technisch mit Swisscom Mobile zusammenarbeitet, hält letztere für ihre eigenen Prepaid-Kunden am Rechnungsmodell fest, das Comparis bemängelt hatte. «Die Kunden von M-Budget Mobile und Swisscom werden ungleich behandelt», heisst es darum in einem Communiqué von Comparis vom Dienstag. Nach Schätzungen von Comparis zahlen die Kunden von Swisscom Mobile so 100 Mio. Franken jährlich zu viel.

Der auf den ersten Blick attraktive Minutenpreis von 44 Rappen bei M-Budget-Mobile habe einen Haken, kritisierte Comparis. Er habe nämlich «nur auf dem Papier» existiert. Bei der Abrechnung habe die M-Budget-Partnerin Swisscom bisher immer auf die nächsten 10 Rappen aufgerundet. Nach Comparis-Berechnungen bezahlte man bei einer durchschnittlichen Gesprächsdauer von 64 Sekunden 4,7 Rappen pro Minute zu viel. Damit kostete M-Budget-Mobile nicht 44 Rappen wie in der Werbung angepriesen, sondern knapp 49 Rappen pro Minute in der Praxis.

Weil sich die Migros in der Prepaid-Preisschlacht nicht mit dem zweiten Platz zufrieden geben wollte, rundet Swisscom bei M-Budget-Mobile seit Dienstag auf die nächsten 10 Rappen ab, wie Swisscom-Sprecher Sepp Huber dem Klein Report gegenüber bestätigte. Damit kostet das Durchschnittsgespräch nun 4,7 Rappen pro Minute weniger als die publizierten 44 Rappen. Laut Comparis sinkt damit der Minutenpreis rein rechnerisch auf 39 Rappen - aber nur vorübergehend. Swisscom braucht eine gewisse Zeit, um den Sekundentakt zu programmieren. Ab 3. Oktober werde fair abgerechnet, hiess es bei Swisscom. Erst dann entsprechen die publizierten günstigsten 44 Rappen auch tatsächlich 44 Rappen pro Minute. «Schade eigentlich, die Konsumenten hätten die 39 Rappen gefreut. M-Budget Mobile wäre damit ein echtes Budget-Angebot», kommentiert Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Comparis.

Doch warum hält die Swisscom an der bisherigen Rechnungsweise für die eigene Kundschaft fest? «Unsere Preise sind jeweils 59, 69 oder 89 Rappen pro Minute, so dass dieser eine Rappen zu vernachlässigen ist», argumentierte Huber gegenüber dem Klein Report. Bei der Preisgestaltung für M-Budget-Mobile habe man erst 49 Rappen festlegen wollen, was dann aber später geändert worden sei, ohne an die 10-Rappen-Aufrundung zu denken. Und was ist mit den Swisscom-Kunden? Heute sei keine Änderung an der Berechnungsweise vorgesehen, sagte er knapp: «Das muss man gesondert sehen.»