Das Internationale Comic-Festival Siders wird es im kommenden Jahr nicht mehr geben. Die Gemeinde streicht die Subventionen, und ohne diesen Zustupf kann das Festival nicht überleben. Die Organisatoren zeigten sich am Mittwochabend nach dem Beschluss des Stadtparlaments konsterniert. Das Parlament hatte entschieden, den im Januar geschlossenen Fünfjahresvertrag mit dem Festival einseitig zu kündigen. Die Abgeordneten seien der Meinung, das Festival könne finanziell nicht überleben, sagte Stadtpräsident Manfred Stucky vor den Medien, berichtete die Nachrichtenagentur SDA.
Der Rückzug der Stadt bedeute das Todesurteil, sagte Festival-Präsident Charly Quinodoz. Die Bilanz sei so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das nächste Festival sei bereits aufgegleist gewesen; die traditionellen Wettbewerbe hätten nächste Woche beginnen sollen. Das internationale Comic-Festival Siders gibt es seit 21 Jahren. Es zog über die Walliser Kantonsgrenzen hinweg Publikum an, namentlich aus der französischsprachigen Schweiz. Rund 40 000 Besucherinnen und Besucher wurden jedes Jahr gezählt.
Das Festival hatte seit Jahren finanzielle Schwierigkeiten. Ende 2003 war seine Lage besonders kritisch gewesen. Die Stadt Siders sprang ein und übernahm die Schulden von 400 000 Franken. Zugleich wurde der jährliche Beitrag von 188 000 auf 311 000 Franken erhöht. Das Budget des Festivals umfasste im laufenden Jahr 1,4 Mio. Franken. Wider Erwarten habe sich die Lage nicht verbessert, sagte Stucky. Die Aussichten für die 2005 geplante Ausgabe waren zudem nicht rosig: Allein das Sponsoring-Budget war um mehr als 50% gesunken.
Mittwoch
15.12.2004