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Donnerstag
22.04.2004

Die Gewerkschaft Comedia will sich im Mai in einer Urabstimmung von ihren Mitgliedern die Kompetenz erteilen lassen, eine Lösung «auch mit Kampfmassnahmen durchzusetzen», falls die letzte Verhandlungsrunde am 29. April zu scheitern droht und am 1. Mai ein vertragsloser Zustand in der Druckindustrie eintreten würde. Wie Comedia am Donnerstag weiter mitteilte, habe sich der Schweizerische Verband für visuelle Kommunikation (Viscom) in der Doppelrunde von Dienstag und Mittwoch dieser Woche geweigert, auf die Forderungen der Comedia einzutreten, die im Wesentlichen einen Mindestlohn von 3500 Franken sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) verankern will. Dies würde aber nach Ansicht von Viscom zu einem Kostenschub von 32% und «zum Untergang der grafischen Industrie» führen, hält die Gewerkschaft fest.

Nach Meinung der Viscom verweigerten die Gewerkschaften systematisch die Suche nach einem wirtschaftlich tragbaren Konsens, heisst es in einer Mitteilung der Viscom vom Donnerstag. Dabei seien die Arbeitgeber bereit, auf eine Anpassung der Mindestlöhne einzutreten und den Kündigungsschutz von Mitgliedern der Betriebskommissionen zu verbessern. Auch in der Frage der Mutterschaftsversicherung habe es einen Konsens gegeben.