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Mittwoch
09.02.2005

Die Mediengewerkschaft Comedia und der Verband der Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS) begrüssen den Entscheid des Bundesrats, einen Bericht über die Schweizer Buchverlage und den Buchmarkt zu erstellen. Gleichzeitig fordern sie das Parlament auf, sich für eine nationale Preisbindung auszusprechen. Mit dem Antrag der Regierung, das Postulat von Nationalrätin Vreni Müller-Hemmi (SP/ZH) anzunehmen, reagiere der Bundesrat auf das kontinuierliche Verschwinden von Verlagen in der Schweiz, schreiben die beiden Organisationen in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. So wies etwa die Arbeitsstättenerhebung des BfS im Jahr 1995 noch 3647 Vollzeitstellenäquivalente aus. 2001 waren es gerade noch 2816, also fast einen Viertel weniger innerhalb dieser kurzen Zeit. Diese Entwicklung habe negative Folgen für die gesamte Buchbranche und damit auch für die Lesekultur. Dass der Bundesrat diese Entwicklung analysieren wolle, sei ein Gewinn für alle, die an einer funktionierenden Buch- und Lesekultur interessiert seien.

«Will der Bundesrat Einfluss nehmen auf diese Entwicklung, muss er sich auch für den Erhalt der Buchpreisbindung entscheiden», fordern Comedia und AdS. Wie der Prognos-Bericht gezeigt habe, überwögen die Vorteile der Buchpreisbindung die Nachteile. Eine konsistente Förderungspolitik der Verlage kommt ohne den Pfeiler Buchpreisbindung nicht aus. Es sei zu hoffen, dass sich Parlament (parlamentarische Initiative Maitre) und Bundesrat auf die von ihnen erarbeitete Grundlage, den Prognos-Bericht, stützen und sich - wie die meisten europäischen Länder - für ein nationales Preisbindungsgesetz aussprechen. Lesen Sie dazu auch Bundesrat erwägt Hilfe für Buchverlage