Die Mediengewerkschaft Comedia prüft eine Fusion mit der Gewerkschaft Kommunikation (GeKo) oder der Unia. Das haben die Delegierten am Samstag in Basel beschlossen. Die Gewerkschaften müssten ihre Kräfte stärker bündeln, um erfolgreich zu sein. Die 86 Delegierten hätten dem Antrag des Zentralvorstands, Fusionsgespräche mit der GeKo und der Unia aufzunehmen, mit deutlicher Mehrheit zugestimmt, teilte die Comedia mit. Der Entscheid über eine Fusion soll am nächsten Kongress im Jahr 2009 gefällt werden.
Hauptgrund für die Fusionsabsichten ist laut der Comedia der Konzentrationsprozess in der Medienbranche. Dies verlange neue gewerkschaftliche Strategien und mehr Ressourcen. Guter Journalismus werde zunehmend dem Kommerz geopfert, wie die Einstellung von «Cash» und «Facts» zeige. Der Entscheid der Delegierten steht laut Mitteilung aber auch in Zusammenhang mit der negativen Mitgliederentwicklung und der Finanzlage der Comedia. Zwar seien seit der Gründung im Jahr 1999 beispielsweise die Sektoren Presse und elektronische Medien kontinuierlich gewachsen. Doch in der grafischen Industrie habe Comedia wegen des grossen Arbeitsplatzabbaus rund ein Viertel der Mitglieder in diesem Sektor verloren. Heute vertritt die Mediengewerkschaft die Interessen von rund 14 300 Beschäftigten.
Sonntag
24.06.2007