Content:

Mittwoch
08.06.2005

«Comedia hält es für skandalös, dass in militärischen Belangen das öffentliche Interesse an transparenter Berichterstattung geringer eingestuft wird als das Interesse des Militärs an Geheimhaltung - obwohl doch gerade hier Öffentlichkeit und demokratische Kontrolle besonders notwendig wären», schreibt die Mediengewerkschaft am Mittwoch zum Urteil des Militärappellationsgericht 2 in Schwarzenburg BE. Dieses hat einen Journalisten des «SonntagsBlick» zu 6 Monaten Haft bedingt verurteilt. In erster Instanz war der Medienschaffende wegen Verletzung militärischer Geheimnisse zu 10 Tagen Haft verurteilt worden, worauf beide Parteien das erstinstanzliche Urteil angefochten hatten.

Die Comedia ist über das neue Urteil schockiert und kritisiert, dass das Militärappellationsgericht 2 die in der Verfassung garantierte Pressefreiheit gänzlich ignoriere. «Die Tendenz zur versuchten Disziplinierung der Medienschaffenden ist mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu stoppen. Die Unterstützung der Comedia ist dem betroffenen Redaktor bei einem allfälligen Weiterzug des Urteils jedenfalls gewiss», erklärt Comedia. Dazu auch: Statt 10 Tage nun 6 Monate Haft für «SonntagsBlick»-Journalisten