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Freitag
20.02.2004

Die Mediengewerkschaft Comedia will «mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln» die Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) des neuen Gesamtarbeitsvertrags durchsetzen. Wie die Gewerkschaft am Freitag in einer Medienmitteilung schreibt, lehne der Unternehmerverband der Druckindustrie, Viscom, die AVE ab und befürworte stattdessen «einen dem Niveau der schwarzen Schafe der Branche angepassten Discount-GAV». Viscom macht dazu vor allem organisatorische Probleme geltend: «Unsere Branche lässt sich nicht genau abgrenzen», sagte Viscom-Direktor Hans-Ulrich Bigler gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Knackpunkte der Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für die Druckindustrie sind laut Comedia die Eindämmung der unlauteren Konkurrenz und das Preisdumping, das der Viscom nicht einschränken wolle. «Zwar begrüsst auch der Viscom, dass der Staat die Trittbrettfahrer-Mentalität stoppt, in dem er Druckaufträge nur noch an Betriebe vergibt, die GAV-Leistungen einhalten. Doch für private Anbieter wolle der Viscom das Preisdumping nicht einschränken», erklärt die Gewerkschaft weiter.