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Dienstag
22.03.2005

«Swissinfo als Stimme der Schweiz im Ausland ist nicht nur für die im Ausland lebenden SchweizerInnen unverzichtbar, um sich regelmässig über Ereignisse in ihrem Herkunftsland zu informieren. Auslandssender als Bestandteil des Service public sind auch eine unverkennbare Visitenkarte des Landes und tragen nachhaltig zur Bekanntheit, Imagebildung und Kulturförderung im Ausland bei. Der angedrohte Verzicht auf einen solchen Programmdienst ist im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein ziemlich einmaliger und skandalöser Vorgang», empört sich die Mediengewerkschaft Comedia über die angekündigten Sparmassnahmen bei Swissinfo.

Nach Einstellung von Schweizer Radio International (SRI) im Oktober 04 sei die Umstellung bei Swissinfo als Multimediaplattform wohl nur ein perfide kalkulierter Tod auf Raten gewesen und kein Teilabbau oder kontinuierlicher Umbau, wie die SRG seinerzeit behauptete. Die Streichung des Bundeszuschusses von ehedem 18 Millionen Franken werde jetzt als Vorwand zum Verzicht auf dieses wichtige Informationsportal und zum Kahlschlag missbraucht. Die angekündigte Beschränkung auf Englisch als künftig einziger Programmsprache ist nach Auffassung von Comedia ein schlechter Witz und ignoriere selbst das staatspolitische Primat der 4 Landessprachen.

Comedia appelliert an den Bundesrat, die mit der Streichung des Bundeszuschusses eingeläutete verhängnisvolle Entwicklung zu überdenken und seiner staats- wie aussenpolitischen Verantwortung nachzukommen. Die Mediengewerkschaft appelliert ausserdem an die Verantwortlichen der SRG, diesen Kahlschlag zu unterlassen und ihren Service-public-Auftrag auch weiterhin und vollumfänglich zu erfüllen.