Der Vorstand des Sektors Presse der Mediengewerkschaft Comedia ist sehr besorgt über die aktuellen Gerichtsverfahren gegen mehrere Journalisten. Er sei der Meinung, dass Medien nicht bestraft werden dürfen, nur weil sie vertrauliche Informationen enthüllen, wie Comedia am Donnerstag informierte. Geheimhaltung sei Aufgabe der Behörden und nicht der Medien - gerade in menschenrechtlichen Belagen. Medien hätten die Pflicht, über Menschenrechtsverletzungen zu informieren.
Am Donnerstag hat sich der Vorstand des Sektors Presse von Comedia eingehend mit den aktuellen Gerichts- und Ermittlungsverfahren gegen mehrere Journalisten befasst. Im Zentrum der Debatte standen dabei die Verfahren rund um die so genannte Fax-Affäre sowie auch das gestern bekannt gewordene Urteil des Zürcher Obergerichts gegen die «NZZ am Sonntag», wie Comedia weiter informierte.
«Comedia hält es für gefährlich, dass das öffentliche Interesse an transparenter Berichterstattung geringer eingestuft wird als das Interesse des Staates an Geheimhaltung - obwohl doch gerade bei den vorliegenden Fällen Öffentlichkeit und demokratische Kontrolle besonders notwendig waren und sind», heisst es in der Medienmitteilung. Der Versuch, Medienschaffende zu disziplinieren, sei aus Sicht von Comedia mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu stoppen. Die Unterstützung und Solidarität der Comedia sei den betroffenen Journalisten jedenfalls gewiss.
Donnerstag
26.01.2006