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Mittwoch
01.06.2011

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hält daran fest, alle in den kommenden Jahren frei werdenden Mobilfunkfrequenzen im Rahmen einer einzigen Auktion zu vergeben. «Die ComCom kommt nach eingehender Prüfung zum Schluss, dass die Vergabe aller Mobilfunkfrequenzen im Rahmen einer einzigen Auktion am vorteilhaftesten ist», teilte sie am Dienstag mit. Dies biete allen Interessenten die Chance, eine zukunftstaugliche, komplette Frequenzausstattung zu erwerben, und führe zu langfristiger Planungssicherheit.

«Eine gestaffelte Vergabe der Frequenzen, wie von einzelnen Betreibern angeregt, würde die Komplexität und somit die Unsicherheit für die Betreiber erhöhen», ist die ComCom überzeugt. Eine Staffelung hätte gemäss der Kommission zudem die Einführung der neusten Mobilfunktechnologie verzögert (LTE) und die Schweiz wäre bei der technologischen Entwicklung ins Hintertreffen geraten. Im Weiteren würde eine gestaffelte Auktion von vornherein die Wahrscheinlichkeit schmälern, dass allfällige Newcomer Frequenzen erwerben und in den Markt eintreten.

Die ComCom hat am Donnerstag aber versichert, einige Anliegen von potenziellen Bewerbern zu berücksichtigen. So sieht die ComCom neu eine Frist bis Ende 2014 - in den Städten Basel und Genf bis Ende 2015 - für Umstellungsarbeiten in den 900- und 1800-MHz-Frequenzbändern vor. Weiter wird mit zusätzlichen Bietbeschränkungen («Spectrum Caps») ausgeschlossen, dass ein Betreiber mehr als die Hälfte aller für den Netzaufbau wichtigen Duplex-Frequenzen erwerben kann. Der gemeinsame Spectrum Cap für die sehr attraktiven Frequenzbänder 800 MHz und 900 MHZ wird leicht reduziert, um dem Kontinuitätsrisiko der Betreiber Rechnung zu tragen. Zudem wird die Höhe der einzureichenden Bankgarantie auf 50 Prozent des Mindestgebots der beantragten Frequenzen gesenkt. Das Bakom wird die angepassten Ausschreibungsunterlagen Ende Juli auf seiner Website veröffentlichen.

Wegen der Änderungen hat sich die ComCom entschieden, die Frist für die Bewerbung an der Auktion bis Ende September zu verlängern. Die ComCom plant, die Auktion im ersten Quartal 2012 durchzuführen und im Anschluss daran die Konzessionen zu erteilen. Um mögliche Kollusionen und Absprachen zwischen den Bietern zu verhindern, will die ComCom die Namen der Bewerber, die Gewinner, die erworbene Frequenzausstattung und den Zuschlagspreis erst nach Abschluss der Auktion bekannt geben.