Die gescheiterte deutsche Software-Firma Combots will ihre 400-Millionen-Euro-Beteiligung am Internet- und DSL-Unternehmen United Internet verkaufen. Die 23,2 Millionen Aktien würden von nun an als reines Finanzinvestment und nicht mehr als strategische Beteiligung betrachtet, gab Combots am Donnerstag in Karlsruhe bekannt. «Wir werden sehen, ob und wann es sich lohnt, das Paket oder Teile davon zu veräussern», erklärte eine Firmensprecherin. Investmentbanken und Fonds hätten schon Interesse an dem Paket angemeldet, Gespräche liefen noch. Der Vorstand glaube aber, dass die United-Internet-Aktie noch steigen könne.
United Internet hatte versucht, zusammen mit dem kleinen Mobilfunkunternehmen Drillisch den Internet- und Handykonzern Freenet zu schlucken. Die Gespräche waren aber vor Weihnachten abgebrochen worden. Auch beim DSL- und Festnetzanbieter Versatel ist United Internet eingestiegen. Combots hält rund 9,2 Prozent an United Internet. Diese Aktien sind praktisch der einzige Wert, der noch im Unternehmen steckt. Combots hatte die Entwicklung seiner Kommunikations-Software im Sommer eingestellt, nachdem sie kaum auf Interesse bei den Kunden stiess. Eine Auflösung der Gesellschaft ist seither nicht ausgeschlossen.
Donnerstag
27.12.2007