«Altes pflegen, Neues entdecken», heisst die Losung des ältesten aktiven Schweizer Filmverleihers, der sein 75-jähriges Bestehen feierte. Wie es sich geziemt im Kino, genauer im Zürcher Filmpodium. Filmproduzent Marcel Hoehn («Höhenfeuer»), Hauptaktionär und beherzter Columbus-Verwaltungsratspräsident, schlug bei seiner Geburtstagsrede am Dienstagabend auch kritische Töne an: «Es gibt zu viele Verleiher in der Schweiz», mokierte er. «Klar, bei einer Flurbereinigung ist mit einer Qualitätseinbusse zu rechnen. Kleine Fische werden dann wohl auf der Strecke bleiben», meinte Hoehn.
Und er kritisiert: «Das Medium Film bildete das umfassendstes Zeitgedächtnis. Das muss gepflegt werden. Fast alles wird gefördert, aber das nicht.» Er meinte damit eben auch das Engagement von Columbus Film für historische Filmwerke.
Selina Willemse führt die Columbus-Geschäfte, an ihrer Seite die Filmwissenschaftlerin Andrea Bleuler. Das Columbus-Schiff sei weiter auf Kurs zu neuen Entdeckungen, versprach Willemse. Es bleibt beim Lavieren zwischen dem Bewahren historischer Filme und der Verbreitung neuer Werke, wie es zuletzt erfolgreich mit dem Dokumentarfilm «No More Smoke Signals» und dem Spielfilm «Giulias Verschwinden» (weiterhin in den Kinos) gelang.
Donnerstag
10.12.2009