Der ehemalige US-Präsident William Jefferson Clinton hat an der am Wochenende zu Ende gegangenen amerikanischen Buchmesse in Chicago die Kampagne für seine am 22. Juni erscheinenden Memoiren lanciert. Vor den Teilnehmern - Buchhändlern und Verlegern - der ABA Convention sagte Clinton, die Schreibarbeit an dem Erinnerungsband «Mein Leben», das im Juli auf Deutsch erscheint, sei eine therapeutische gewesen und ermunterte «jeden, der älter als 50 geworden ist, sein Leben aufzuschreiben, auch wenn es nur für die eigene Familie sei». Ausserdem gestand Clinton eine lebenslange Liebesbeziehung zu Büchern unterhalten zu haben. Das erste Werk habe er von seiner Grossmutter bekommen. Bücher hätten immer einen starken Einfluss auf sein Leben ausgeübt. Nun hofft der US-Buchmarkt auf den Memoirenband, der 1000 Seiten umfassen soll und in einer Startauflage von 1,5 Millionen erscheinen wird.
Zum Auftakt der Buchmesse in Chicago hat der Verlag A. Knopf jetzt die PR Kampagne gezündet: Es gibt keinen Vorabdruck, obwohl es Angebote bis zu 500 000 US-Dollar dafür gegeben habe, schreibt die «Financial Times Deutschland». Und es gibt vor Erscheinen keine Vorab- oder Rezensionsexemplare, nur einen einzigen TV Auftritt von Clinton zwei Tage vor dem Start. Die deutsche Ausgabe kommt im Juli bei Econ heraus - und damit nicht bei Bertelsmann, denn Knopf gehört zur Bertelsmann Buchsparte Random House. Bei der Veräusserung der Übersetzerrechte war die deutsche Random House Gruppe gegen Christian Strasser, dem damaligen Chef von Econ, ausgestiegen. Heute gehört Econ dem schwedischen Medienkonzern Bonnier.
Sonntag
06.06.2004