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Dienstag
21.02.2012

In erster Linie ein Vorschlag des Preisüberwachers stösst bei Clear Channel auf offene Ohren: Dieser will in grösseren Städten mehr gleichwertige Lose anbieten, damit neben der APG weitere Plakatierungsunternehmen in der Lage sind, «ein alternatives nationales Netz parallel anzubieten oder zumindest ein Angebot in den grössten Städten aufzubauen». Voraussetzung für eine Belebung des Wettbewerbs auf Endverkaufsstufe durch Anbieter sei grundsätzlich der gleichzeitige Zugang mehrerer Plakatierungsfirmen zu Plakatflächen auf öffentlichem Grund in den fünf bis zehn grössten Städten der Schweiz.

«Die Forderung nach Vergabe der Konzessionen in Losen ist die Kernaussage der Empfehlungen des Preisüberwachers und wir teilen diese hundertprozentig», sagte Jürg Rötheli, CEO von Clear Channel Schweiz, am Montag gegenüber dem Klein Report. «Die Ausschreibung der Konzessionen ist nur dann ein wirkungsvolles Instrument zur Schaffung von Wettbewerb, wenn sie zu einem ernsthaften Anbieterwettbewerb führt.» Darunter versteht Rötheli, dass Clear Channel mindestens in den zehn grössten Städten und Agglomerationen gleichzeitigen und gleichwertigen Zugang zum öffentlichen Grund erhält.

Gegenüber der Kürzung der Vergabeintervalle für die Konzessionen hat Röthli allerdings leichte Bedenken. «Heute würden wir natürlich davon profitieren, wenn die Verträge mit den Städten kürzer wären und wir uns eher wieder bewerben könnten», sagte Rötheli. «Eine gewisse Dauer müssen die Konzessionen aber haben, sonst lohnen sich Investitionen nicht, vor allem, wenn nach Ablauf der Verträge das Eigentum an der Infrastruktur an die Gemeinden übergehen soll.» Bisher dauern die Konzessionen von drei bis zu 15 Jahren, wobei oft eine stillschweigende Verlängerung vorgesehen ist.

Zu den Gebührenmodellen äusserte sich Rötheli etwas zurückhaltend. «Für uns als Medienanbieter sind verschiedene Gebührenmodelle denkbar. Jedes hat Vor- und Nachteile.» Die APG ist «alles in allem erstaunt über den Vorstoss des Preisüberwachers», allerdings gibt sie keine Stellungnahme zu dessen konkreten Vorschlägen.