Die Cinémathèque Suisse in Lausanne steht vor einer schwierigen Phase. Ihr Interimsdirektor Marc Wehrlin muss das Parlament dazu bringen, einen Kredit in Höhe von 50 Millionen Franken für die Erweiterung des Filmarchivs zu genehmigen. «Der Anbau ist eine absolute Notwendigkeit. Schliesslich ist die Cinémathèque das Nationalmuseum des Films und des Audiovisuellen», sagte Wehrlin laut einer Meldung der Nachrichtenagentur SDA. Die Cinémathèque Suisse archiviert etwa 70 000 Filme, 2 Millionen Fotos und 100 000 Plakate. Jedes Jahr erhält sie 4000 weitere Filmkopien.
«Die Cinémathèque Suisse weiss nicht, was sie alles archiviert hat und in welchem Zustand das Material ist», sagt Filmchef Nicolas Bideau vom Bundesamt für Kultur. Grund für die lückenhafte Inventarisierung sei finanziell bedingter Personalmangel. Die Renovierung und die Erweiterung des Archivs in Penthaz VD werden seit einigen Jahren diskutiert. Um das neue Archiv 2012 eröffnen zu können, muss das Parlament den Kredit 2009 bewilligen.
Im November wird die Cinémathèque 60 Jahre alt. «Aus Spargründen machen wir kein grosses Fest», sagt Wehrlin. Er selber wird bis November 2009 Direktor bleiben, bis der jetzige Festivaldirektor von Locarno, Frédéric Maire, sein Amt in der Cinémathèque antritt.
Mittwoch
20.08.2008