«Manche wollen anderes als MusicStar», glaubt Michael Ringier, Verleger des neuen politischen deutschen Monatsmagazins «Cicero». «Heute berichten die Medien über MusicStar und Dschungelcamps. Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr Leute gibt, die etwas anderes wollen. Da sehe ich eine Marktlücke.» Das sagte Ringier in einem Interview mit der Zeitung «Der Landbote».
Dass «Cicero» für ein politisch und kulturell interessiertes Publikum in Deutschland gemacht werde, habe für ihn mehrere Gründe: Für ein Nischenprodukt wie «Cicero» brauche es einen grossen Markt. «In der Schweiz bedeutet eine Nische eine Auflage von 10 000 Exemplaren, in Deutschland hat eine Nische eine Auflage von 50 000 bis 60 000», sagte er. In Berlin produzieren zehn Journalisten «Cicero», das im Durchschnitt 100 Seiten über Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft umfasst und am 25. März erstmals erhältlich ist. «Es ist logisch, dass man etwas wie Cicero im Zentrum der deutschsprachigen Kultur machen muss, und das ist Berlin», findet der «Cicero»-Verleger.
Michael Ringier hat mit «Cicero»-Chefredaktor Wolfram Weimer offenbar einen glücklichen Griff getan. Dessen Medienkompetenz wussten auch die Mitglieder des Brandenburgischen Landtags zu schätzen. Sie wählten den ehemaligen «Welt»-Mann in den Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Er ersetzt in dem siebenköpfigen Aufsichtsgremium Friedrich-Carl Wachs.
Sonntag
07.03.2004