Nach der ersten Euphorie um die Lancierung des Monatsmagazins «Cicero» aus dem Medienhaus Ringier werden im Branchendienst newsroom.de von «Cicero»-Chefredaktor Wolfram Weimer etwas leisere Töne angeschlagen. «Wir glauben, dass man 50 000 bis 100 000 Leser ansprechen kann. Und die ersten Ergebnisse unserer Verkäufe machen uns Mut», wird Weimer zitiert. Genauere Zahlen gibt der Verlag bislang nicht heraus. Gegen kritische Stimmen in den Rezensionen der überregionalen Presse verteidigt Weimer sein Magazin. Haltungslos - ein Vorwurf der «Frankfurter Rundschau» - sei «Cicero» nicht, «Orte der Selbstvergewisserung sind keine Orte des Meinungskampfes», betonte der Chefredaktor. Und auch das Urteil der «Zeit», die sein Editorial als «Krawallprosa aus dem rechten Winkel des Salons» bezeichnet, hebelt der ehemalige Welt-Chef aus. Er sieht «Cicero» als Geistesvilla, in der gebe es «eine linke Bar, eine wirtschaftsliberale Bibliothek und eben auch einen rechten Herrensalon.»
Sonntag
02.05.2004