Der «Cicero»-Journalist Bruno Schirra hat beim Landgericht Berlin eine Niederlage erlitten, wie die Tageszeitung «Die Welt» am Dienstag berichtete. Schirra hatte sich gegen die Beschlagnahme seiner Akten zur so genannten Parteispendenaffäre gewehrt. Jetzt habe das Landgericht entschieden, der Journalist könnte sich durch seine Artikel in der Parteispendenaffäre strafbar gemacht haben. Beim Parteispendenskandal ging es um Spenden an die CDU, die Ex-Kanzler Helmut Kohl verwaltet haben soll, ohne sie als Spenden auszuweisen.
Die Wohnung von Schirra war im August 2005 durchsucht worden, weil ihm die Staatsanwaltschaft Potsdam vorwirft, er habe mit seinem «Cicero»-Artikel über den Terroristen Mussab Al Zarkawi aus vertraulichen Akten des Bundeskriminalamtes zitiert und so Beihilfe zum Geheimnisverrat geleistet. Bei dieser Durchsuchung haben die Beamten auch Akten zum Parteispendenskandal gefunden und mitgenommen. Wegen dieser «Zufallsfunde» eröffnete die Staatsanwaltschaft in Berlin ein zweites Verfahren gegen Schirra. - Mehr dazu: «Cicero»-Chefredaktor kommt mit 1000 Euro Busse davon, «Cicero» wehrt sich gegen Redaktionsrazzia und Otto Schily will Radio-«Gärtner» werden
Dienstag
18.04.2006