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Freitag
28.10.2005

Der in Zürich von hektischen Auftritten («Attabambi-Pornoland») bekannte umstrittene Regisseur Christoph Schlingensief hat in der Nacht auf Freitag den Filmpreis der deutschen Stadt Hof erhalten. Der Kultur-Provokateur gehöre zu denen, die in der Kulturpolitik immer «ihren Senf beitragen dürfen», sagte Laudator Peter W. Jansen. Der Ehrenpreis wird seit 1986 jeweils bei den Internationalen Hofer Filmtagen verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Sönke Wortmann, Wim Wenders, Werner Herzog und Doris Dörrie. Schlingensief zeigte sich «überrascht und hocherfreut» über die Auszeichnung. «Hof war für mich, wie für viele unabhängige Autorenfilmer, das erste wichtige Forum», sagte er.

In der fränkischen Stadt hatte Schlingensief vor 21 Jahren seinen ersten Langfilm «Tunguska» vorgestellt. Bislang hat er - neben zahlreichen Theaterinszenierungen - rund 20 Filmproduktionen fertig gestellt. Seine Deutschlandtrilogie «100 Jahre Adolf Hitler», «Die letzte Stunde im Führerbunker» und «Das deutsche Kettensägenmassaker» löste heftige Kontroversen aus. Erst in dieser Woche hat Schlingensief in Namibia die Dreharbeiten für sein neues Filmprojekt «African Twin Towers» beendet.