Ein chinesischer Kritiker des Drei-Schluchten-Damms ist brutal zusammengeschlagen und dabei schwer verletzt worden. Der Aktivist hat in einem Bericht des Ersten Deutschen Fernsehens (ARD) mangelnde Entschädigung für die Umsiedlung beklagt. Der NDR-Intendant will nach dem Vorfall beim chinesischen Botschafter in Berlin formellen Protest einlegen.
Laut einem Bericht des Peking-Studios der ARD wurde dem Mann offenbar die Wirbelsäule gebrochen. Passiert ist der Vorfall bereits am Donnerstag. Davor erhielt der Aktivist mehrfach Todesdrohungen und er wurde unter Androhung von Gewalt aufgefordert, seine Proteste am Staudammprojekt am Jangtse-Strom einzustellen, berichtet die Menschenrechtsgruppe Human Rights in China. Weiteren Angaben zufolge ist der Mann von den Schultern an abwärts gelähmt.
Das ARD-Studio bemüht sich, mit der Familie und dem Mann Kontakt aufzunehmen, um ihnen Geld für die medizinische Behandlung zukommen zu lassen. Zuvor hat das Spital angedroht, weitere Behandlungen einzustellen, falls die Familie nicht die Kosten von umgerechnet 12 000 Franken übernimmt. Die Angehörigen des Opfers können laut Angaben nur 1000 Franken aufbringen.
Dienstag
13.06.2006