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Montag
29.10.2007

Nur sechs Prozent der chinesischen Internet-Links führen zu Webseiten ausserhalb des Landes. Dies ergab eine Studie von Professor Jonathan Zhu, einem Webforscher an der City University of Hongkong. In der Studie wurden insgesamt 40 Millionen nach aussen führende Links auf fünf Millionen Webseiten untersucht, die auf 15 000 chinesischen Webseiten gespeichert sind. Das Ergebnis seiner Studie: Chinesische Webseiten verlinken meist nur lokal.

81 Prozent der Links führen auf Webseiten aus derselben chinesischen Provinz. Weitere 13 Prozent sind auf Webseiten in anderen chinesischen Provinzen gerichtet. Der chinesische Blogger David Feng sieht zwei Gründe für die provinzielle Verlinkung chinesischer Webseiten. Vor allem sei die dortige Internet-Gesetzgebung schuld. Die sehe vor, dass nur dann ausländische Webseiten verlinkt werden dürfen, wenn dies vom Staatsrat genehmigt wurde. Einige Chinesen versuchen diese Beschränkung zu umschiffen, indem sie in ihren Artikeln passive Links setzen, also zwar die URL der zu verlinkenden Seite aufschreiben, diese jedoch nicht anklickbar machen.

Ein Problem dürfte auch die Sprachbarriere sein. Nur ein geringer Teil der gut 1,3 Milliarden Chinesen spricht Englisch oder eine andere westliche Sprache. Doch mittlerweile arbeiten sogar die Behörden daran, diesen Missstand auszumerzen. So wurde die Bevölkerung von Peking unter dem Titel «Pekinger Bürger sprechen Fremdsprachen» dazu aufgerufen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.