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Mittwoch
26.09.2007

China möchte Sex und Drogen aus jeglichen Radio- und TV-Sendungen fernhalten, auch aus der Werbung. In einem Rundschreiben stellte die staatliche Radio-, Film- und Fernsehbehörde die Ausstrahlung jeglicher Sendungen unter Strafe, in denen Drogen, Potenzmittel, Medikamente gegen sexuell übertragbare Krankheiten und Sexspielzeug eine Rolle spielen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Das Verbot gelte auch für «vulgäre» Werbung für Brustvergrösserungen und Damenunterwäsche. In dem Rundschreiben hiess es, Werbespots mit sexuellen Anspielungen oder leicht bekleideten Frauen seien «schädlich für die Gesellschaft».

Die Regierung in Peking hatte im Juli eine mediale Säuberungskampagne gestartet. Seitdem wurden fast 1500 Werbesendungen im Wert von knapp 190 Mio. Euro zensiert. Im vergangenen Monat setzte China blutigen Reality-Shows ein Ende, in denen live im Fernsehen Geschlechtsumwandlungen und Schönheitsoperationen gezeigt wurden. Ungeachtet der Bemühungen der sittenstrengen kommunistischen Führung des Landes sind Chinas Medien voller gewagter Storys und schlüpfriger Sendungen. Vor dem Volkskongress im kommenden Monat will sich die Kommunistische Partei offenbar als Hüterin der gesellschaftlichen Moral profilieren.