China hat angekündigt, die Internetzensur während der Olympischen Spiele aufzuheben. Die lokale Agentur Bocog, die die Spiele für das Internationale Olympische Komitee (IOC) organisiert, zeigte sich erfreut. Es sollten alle Beschränkungen aufgehoben werden, sagte IOC-Vizepräsidentin Gunilla Lindberg am Freitag. Die IOC-Koordinierungskommission und die Bocog einigten sich, sagte Lindberg gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Einige Internet-Auftritte bleiben aber trotzdem gesperrt, wie AFP berichtete.
In den vergangenen Tagen hatte es weltweit Kritik gegeben, dass Journalisten während der Olympischen Sommerspiele in China im Gegensatz zu vorherigen Versprechen nicht frei im Internet recherchieren können. Vom Pressezentrum aus konnten die Internetseiten von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch oder der Journalistenorganisation «Reporter ohne
Grenzen» nicht abgerufen werden.
Die chinesische Homepage der britischen BBC und Webseiten chinesischer Dissidenten sowie protibetischer Kreise blieben weiter gesperrt, schreibt die Nachrichtenagentur AFP.
Chinas Präsident Hu Jintao hatte zuvor auf einer Pressekonferenz bei ausländischen Journalisten um Verständnis für Chinas Position geworben und gefordert, die Olympischen Spiele sollten nicht «politisiert» werden.
Sonntag
03.08.2008