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Dienstag
24.06.2008

Erstmals seit dem Beginn der gewalttätigen anti-chinesischen Proteste im März soll Tibet wieder für den Fremdenverkehr geöffnet werden. Das meldete am Dienstag die Nachrichtenagentur Xinhua. Ausländische Touristen können bereits ab Mittwoch wieder einreisen. Den Anfang werde eine kleine Touristengruppe machen, die am Mittwoch in der Hauptstadt Lhasa erwartet werde, hiess es. Seit der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste im März durften auch ausländische Journalisten nicht nach Tibet einreisen.

Der «reibungslose» olympische Fackellauf durch Lhasa im Mai und Juni auf den Mount Everest habe die «gesellschaftliche Stabilität» in Tibet bewiesen, sagte der Chef der tibetischen Tourismusbehörde. Der von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitete Lauf durch das Hochland war allerdings auf einen Tag verkürzt worden. Wie die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisierte, waren Anwohner aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben und Journalisten bei ihrer Berichterstattung über die Ereignisse stark eingeschränkt worden.

Wörtlich erklärte Reporter ohne Grenzen: «Die Reise des Olympischen Feuers war selten eine derartige Farce. Die Bewohner der Orte durften nicht zuschauen, da sie als Bedrohung gelten. Zudem sind noch nie zuvor ausländische Journalisten so in ihrer Berichterstattung eingeschränkt gewesen, wie bei diesen Olympischen Spielen. Trotzdem schweigt das IOC auch weiterhin beharrlich zu diesen erneuten Verstössen der chinesischen Behörden gegen die olympische Charta.»