Content:

Freitag
19.08.2005

Die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilt die jüngsten Störungen von Radiosendern durch das chinesische Regime. Ähnlich wie zuvor Radio Free Asia und Voice of America sei nun der Sender Sound of Hope wiederholt in China nicht zu empfangen. «Peking baut im Äther eine neue chinesische Mauer», urteilt die internationale Menschenrechtsorganisation am Freitag. «Die Kontrollen von Internet und Radio werden verschärft. Die Nutzer dieser Medien erhalten nur noch das Recht auf staatlich kontrollierte Informationen.»

Der in San Francisco stationierte Sender Sound of Hope strahlt 4 Stunden am Tag von Sendemasten ausserhalb des Landes Nachrichten und Kulturprogramme in China aus. Seit Ende Juni wird er in vielen chinesischen Städten, etwa in Dalian, Fuzhou und Xinjiang, massiv gestört. Auf Geheiss von nationalem Sicherheitsbüro und Geheimdienst sind die Programme mit Musik oder Sendungen der chinesischen Central Radio Station übertönt. Mal sind nur einige Sätze von Sound of Hope zu hören, oft kann der Sender gar nicht empfangen werden. Ähnlich gestört wurden bereits im vergangenen Oktober Voice of Tibet, BBC World Service, Voice of America und Radio Free Asia.

Die chinesische Regierung hat mit Sendestationen, Antennen und weiterer Apparatur der französischen Firma Thalès ihre Störsender verbessert. So können kurzwellige Ausstrahlungen aus Europa und Zentralasien verhindert werden. Siehe auch: Reporter ohne Grenzen für Pressefreiheit in China