In China sind am Wochenende drei politische Häftlinge freigekommen, die ihre Haftstrafen voll verbüsst hatten. Der Journalist Li Yuanlong teilte am Sonntag mit, er sei am Freitag aus der Haft entlassen worden. Am Samstag war ein Mitarbeiter der «New York Times» entlassen worden, der drei Jahre in Peking im Gefängnis gewesen war. Am Freitag war der Demokratie-Aktivist Mao Qingxiang nach acht Jahren Haft freigekommen, wie der 57-Jährige AFP selbst telefonisch bestätigte. Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» erinnerte am Samstag daran, dass in China weiterhin «mindestens 35 Journalisten und 51 Internet-Dissidenten in Haft» seien.
Der ehemalige Mitarbeiter der «New York Times», Zhao Yan, wurde am Samstag nach drei Jahren Haft in Peking freigelassen, wie Zhaos Schwester Kun von der Nachrichtenagentur AFP zitiert wird. Der heute 45-Jährige war 2004 verhaftet worden, nachdem die «New York Times» über den bevorstehenden Rücktritt des ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin als oberster Militärbefehlshaber berichtet hatte. Richter in Peking verhängten 2006 eine dreijährige Haftstrafe wegen Betrugs gegen den Recherchehelfer, der an einem von der chinesischen Führung scharf kritisierten Artikel mitgearbeitet haben soll. Die «New York Times» hatte stets versichert, Zhao habe die von den Behörden bemängelten Informationen nicht geliefert.
Sonntag
16.09.2007