In China wurde der Journalist Li Xiang ermordet, wie Reporter ohne Grenzen (ROG) am Mittwoch mitteilte. Der Mitarbeiter des Fernsehsenders Luoyang Television wurde am Montag in der Stadt Luoyang in der Provinz Henan im Osten des Landes niedergestochen. Der 30-Jährige hatte unter anderem über einen Lebensmittelskandal recherchiert, bei dem Speiseöl illegal aus sogenanntem Gossenöl - bei Restaurants eingesammeltem Altspeiseöl - hergestellt wurde.
ROG fordert in einem Communiqué vom Mittwoch gründliche Ermittlungen in dem Mordfall: «Wir hoffen, dass die Behörden ernsthaft die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass Li im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Journalist getötet wurde», so Reporter ohne Grenzen. Die Polizei geht in ihrer ersten Einschätzung von Raubmord aus, da Lis Laptop seit der Tat verschwunden ist.
Vonseiten des Senders Luoyang Television wurde der Mord bisher nicht kommentiert. Einige Blogger vermuten hingegen einen Zusammenhang zwischen Lis Tod sowie dessen journalistischer Tätigkeit und seinen Recherchen zum Speiseölskandal. Li hatte zuletzt die polizeilichen Ermittlungen zu dem Verkauf des illegal wiederverwerteten Kochöls verfolgt und darüber in seinem Blog berichtet.