Content:

Dienstag
04.09.2007

Die Volksrepublik China hat am Dienstag Presseberichte zurückgewiesen, wonach Computerhacker der Volksbefreiungsarmee in ein Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums gelangt sein sollen. Eine Sprecherin des Aussenministeriums in Peking sprach am Dienstag von «wilden Anschuldigungen», die an die Position der Länder während des Kalten Krieges erinnerten. «Hacker sind ein internationales Problem, und China selbst ist häufig ein Opfer», sagte sie. Die chinesische Regierung lehne solche illegalen Aktivitäten zur Störung von Computernetzwerken ab und sei zur Kooperation mit anderen Ländern im Kampf gegen Internetverbrechen bereit, betonte sie.

Die Zeitung «Financial Times» hatte unter Berufung auf US-Vertreter berichtet, die Computerhacker hätten im Juni das Netzwerk des Pentagons geknackt und Informationen gestohlen. Infolge des Angriffs sei ein von Verteidigungsminister Robert Gates genutztes Computersystem abgestürzt. Nach Informationen der Zeitung handelte es sich bei den gestohlenen Daten zum grössten Teil vermutlich nicht um geheime Informationen.

Vor einer Woche hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel ähnliche Vorwürfe gegen China erhoben. Experten der Bundesregierung wehrten offenbar erfolgreich zahlreiche Spionageangriffe von Hackern aus China auf Computer in Ministerien und im Kanzleramt ab. Die Regierung in Peking sicherte daraufhin zu, konsequent gegen Online-Spionage vorzugehen.