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Mittwoch
01.12.2004

China hat eine gezielte Blockade ausländischer Nachrichtenseiten der Internetsuchmaschine Google News bestritten. «Davon habe ich nichts gehört», sagte am Mittwoch ein Sprecher des Ministeriums für Informationsindustrie in Peking gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur DPA. Er fügte hinzu: «Manchmal lässt sich eine Website nicht aufrufen, aber später geht es dann.»

Seit etwa 10 Tagen können Internetnutzer in China die Website, die eine
Auswahl von Nachrichten aus aller Welt zeigt, nicht mehr erreichen. Die
Blockade erfolgte nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen nach dem Start der chinesischsprachigen Version, auf der Google politisch heikle Informationen nicht anzeigt. «China zensiert Google-News, um Internetnutzer zu zwingen, die chinesische Version zu benutzen, die um die kritischsten Berichte gesäubert worden ist», so Reporter ohne Grenzen. Die Selbstzensur hatte eine heftige Kontroverse ausgelöst. Laut Reporter ohne Grenzen verteidigte Google den Schritt damit, dass nicht Links zu Nachrichtenquellen angezeigt werden sollen, die von China ohnehin blockiert werden, um chinesischen Nutzern einen qualitativen Dienst zu garantieren.

Reporter ohne Grenzen forderte Google erneut auf, seine chinesische Nachrichtenseite nicht wie von China gefordert selbst zu filtern. Auch
populäre chinesische Portale wie Sina.com oder Sohu.com und NetEase unterwerfen sich der Zensur und löschen Informationen, die die chinesische Führung für politisch heikel halten könnte, von vornerein.