Eklat beim Westschweizer Wirtschaftsblatt «L`Agefi». Chefredaktor Christophe Roulet und sein Vize Gian Pozzy haben ihre Rücktritte eingereicht. Als Grund geben sie einen Streit über den inhaltlichen Kurs der Zeitung mit Verleger Alain Fabarez an. Die beiden Kaderleute werden den Verlag in den nächsten zwei Monaten verlassen, wie Pozzy am Dienstag auf Anfrage erklärte.
Die Meinungsverschiedenheiten mit Fabarez über die Ausrichtung der Zeitung «L`Agefi» seien zu gross. Finanzielle Aspekte seien nicht der Grund für die Rücktritte. Eine immer markantere politische Ausrichtung sei im klaren Gegensatz zur liberalen Linie der Zeitung gestanden. Dies sei für sie unhaltbar geworden, sagte Pozzy. «Das stimmt überhaupt nicht», widersprach Fabarez dieser Lesart. Es habe keinerlei inhaltliche Änderungen gegeben. Der Kurs der Zeitung sei gegenüber früher nicht anders, sagte der Generaldirektor. Er habe Berichte von Roulet und Pozzy weder gekürzt noch zensiert, versicherte er. Agefi-Verwaltungsratspräsident Charles Poncet seinerseits drückte sein Bedauern über die beiden Abgänge aus. Siehe auch: Neuer stellvertretender Chefredaktor bei «L`Agefi» und Zweiter Grossaktionär senkt Anteil an Agefi
Dienstag
17.01.2006