In Somalia ist der Chef des Fernsehsenders «Universal TV», Ibrahim Mohamed Ali, am Dienstag entführt worden. «Nach Angaben der in Djibuti ansässigen Nachrichtenagentur Somali Independent News Agency (Somina) haben vier maskierte Männer den Journalisten auf dessen Weg von Afgoye, 30 Kilometer nördlich von Mogadischu, zurück in die Hauptstadt entführt», teilte Reporter ohne Grenzen (ROG) am Mittwoch mit. Die Entführer hätten nach Angaben der Nachrichtenagentur das Auto von Ibrahim Mohamed Ali angehalten. Ein Techniker, der mit dem Journalisten im Fahrzeug sass, sei nicht entführt worden. Die Entführer hätten gesagt, sie seien auf der Suche nach dem Journalisten gewesen.
Unter ähnlichen Umständen wurden am 23. August 2008 die kanadische Reporterin Amanda Lindhout und der australische Fotograf Nigel Brennan entführt. «Beide werden immer noch als Geiseln in Mogadischu festgehalten», schreibt Reporter ohne Grenzen. Gemäss der Organisation arbeiten nur noch wenige Journalisten und unabhängige Medien in Somalia.
Reporter ohne Grenzen setzt sich für die Förderung unabhängiger Medien in Somalia ein. Sie hat mit dem «Doha Centre for Media Freedom» die Gründung der in Djibuti ansässigen Nachrichtenagentur «Somali Independent News Agency» (Somina) (http://sominaonline.com) unterstützt. Die Ende April 2009 ins Leben gerufene Agentur hat sich zum Ziel gesetzt, zuverlässige und unabhängige Informationen aus Somalia zu liefern.
Mittwoch
03.06.2009