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Sonntag
01.03.2009

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat sich am Samstag zu einem Besuch ins World Wide Web begeben. Wen chattete im Internet mit Bürgern, die ihm laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mit Tausenden Fragen bombardierten. So wollten die Chinesen wissen, wie viel der Regierungschef verdiene, wie viele Stunden er pro Tag schlafe und wie viel Alkohol er vertrage. Wen blieb allerdings Reaktionen auf diese Fragen schuldig und beantwortete lieber die Fragen nach der Wirtschaftskrise, der Gesundheitsreform oder zur Bekämpfung der Korruption.

Der Ministerpräsident folgte mit seinem Chat auf der Regierungs-Webseite www.gov.cn dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao, der bereits im Juni mit Bürgern über das Internet kommuniziert hatte. Wen gibt sich gerne als lockerer Mann aus dem Volk, als Kontrast zu den oftmals steif wirkenden anderen kommunistischen Funktionären. Chinas Internetgemeinde ist die grösste weltweit, zugleich zählt die chinesische Regierung zu den strengsten Zensoren von Internetseiten.