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Dienstag
21.09.2004

Herbe Schlappe für CBS: Der amerikanische TV-Sender hat eingeräumt, dass von ihm präsentierte militärische Unterlagen über eine bevorzugte Behandlung von Präsident George W. Bush während des Vietnamkriegs möglicherweise gefälscht waren.

CBS sei irregeführt worden und könne nach jetzigem Wissensstand nicht beweisen, dass in einer Sendung am 8. September veröffentlichte Dokumente authentisch seien, hiess es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. «Wir hätten sie nicht verwenden dürfen. Es war ein Fehler, den wir zutiefst bedauern.»

Der Inhalt der Papiere, die sich auf Bushs Zeit in der Nationalgarde bezogen, hatte in den vergangenen Tagen im Wahlkampf grossen Wirbel ausgelöst. Die Memoranden stammten angeblich von einem ehemaligen inzwischen verstorbenen Oberstleutnant, der beklagte, dass er unter Druck von Vorgesetzten die Bewertung von Bushs Einsatz schöngefärbt habe. Gegner des Präsidenten haben Bush vorgeworfen, er sei damals über lange Strecken überhaupt nicht zum Dienst erschienen.

Bereits kurz nach der Sendung hatten Handschriftexperten Zweifel an der Echtheit der Papiere geäussert, aber CBS-Starjournalist Dan Rather beharrte auf der Authentizität. Am Montag entschuldigte er sich nun persönlich für seine «falsche Einschätzung».