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Mittwoch
03.09.2025

TV / Radio

Obwohl die TV-Konzession wegen eines Rechtsstreits noch nicht auf dem Tisch liegt, stellt Sendergründer Marcello Del Zio schon Leute ein... (Bild: zVg)

Obwohl die TV-Konzession wegen eines Rechtsstreits noch nicht auf dem Tisch liegt, stellt Sendergründer Marcello Del Zio schon Leute ein... (Bild: zVg)

Noch ist beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde von TeleBielingue hängig wegen der umstrittenen Vergabe der TV-Konzession. Das hindert den neuen Sender Canal B nicht daran, das TV-Studio einzurichten und die Crew zu rekrutieren.

«Mit der Einrichtung der Räumlichkeiten und den ersten Personalentscheidungen nimmt das Projekt des neuen, regionalen Fernsehsenders Biel, Seeland und Berner Jura Form an», heisst es vom neuen Sender, der die im Januar 2024 vom Uvek erteilte TV-Konzession noch gar nicht in Händen hält.

Wegen der Beschwerde der Gassmann-Gruppe beim Bundesverwaltungsgericht hat das Uvek die Konzession von TeleBilingue bis Ende 2025 verlängert und Canal B die neue Konzession ab dem 1. Januar 2026 erteilt.

«Wir werden den Anteil der Gebührengelder ab dem 1. Januar 2026 erhalten. So können wir das Projekt starten, auch wenn das Urteil noch in Bearbeitung ist», sagte Marcello Del Zio, Direktor der Mystik SA, die hinter Canal B steht, am Mittwoch auf Anfrage des Klein Reports.

Wann das Gerichtsurteil auf dem Tisch liegen wird, kann Del Zio nicht sagen. Dass es zugunsten von Canal B ausfallen wird, daran zweifelt er jedoch nicht.

«In ähnlichen Fällen hat das Gericht stets zugunsten des Medienunternehmens entschieden, das in einem bestimmten Gebiet das einzige war. Als 2010 die TV-Konzession für den Jurabogen zwischen der Steulet-Gruppe und Canal Alpha umstritten war, gab das Gericht Canal Alpha Recht. Tatsächlich nutzte Canal Alpha keine anderen Medien in diesem Konzessionsgebiet», sagte Del Zio zum Klein Report. 

Die Mystik SA ist die Mehrheitsaktionärin von Canal Alpha und Alleinaktionärin vom neuen Sender Canal B. Canal Alpha ist nicht im Versorgungsgebiet «Biel-Bienne» tätig. 

Die Groupe Gassmann betreibt unter anderem Radio Canal 3, das «Bieler Tagblatt», das Portal ajour.ch oder die Zeitung «Biel-Bienne» im betreffenden Gebiet. 

Deshalb findet Canal-B-Gründer Marcello Del Zio, dass «die Unabhängigkeit von anderen Medien und die Meinungsvielfalt durch das Projekt Canal B besser gewährleistet werden» würde, als wenn die Konzession weiterhin bei TeleBielingue bleiben würde.

«Man kann nie zu 100 Prozent sicher sein. Aber wir sind sehr zuversichtlich, was die Entscheidung des Gerichts angeht. Wir haben keinen Plan B», sagt Del Zio weiter zum Klein Report.

Und er versichert: «Alle, die sich unserem Projekt angeschlossen haben, werden auf keinen Fall im Stich gelassen, denn es mangelt uns nicht an Projekten, um uns weiterzuentwickeln. Wir gehen auf jeden Fall ein grosses Risiko ein, insbesondere finanziell. Aber dieses Projekt liegt uns sehr am Herzen.»