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Sonntag
12.02.2006

Im Streit um Mohammed-Karikaturen hat Bundesrätin Micheline Calmy-Rey alle Beteiligten zu mehr Respekt aufgerufen. Sie verurteilt die Gewaltausbrüche, erinnert aber auch daran, dass der Meinungsfreiheit Grenzen gesetzt seien. Die Schweizer Aussenministerin nahm in einem Gastkommentar für den «SonntagsBlick» und in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» Stellung zum Karikaturen-Streit.

Calmy-Rey gab zu verstehen, dass die Meinungs- und die Pressefreiheit zwar Grundrechte seien. Doch seien ihnen «nicht nur rechtliche, sondern auch ethische» Grenzen gesetzt. Diese lägen «dort, wo sie die Würde anderer Menschen zu verletzen beginnen». Vonnöten seien nun der Dialog und die Bereitschaft zum Zuhören. Nur dies ermögliche Respekt und Verständnis zwischen den Gesellschaften und Kulturen. Siehe auch: Karikaturenstreit: Schweizer Fahne im Libanon verbrannt