Der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber Cablecom muss seine Investitionspläne für das kommende Jahr überprüfen und zurückstutzen, nachdem der Preisüberwacher eine Gebührenerhöhung von 19.50 auf 21.50 Franken für die 1,5 Mio. Kabelnetzkunden nicht genehmigt hat. «Beispielsweise wird es Netze geben, die wir auf absehbare Zeit nicht internetfähig machen können, weil uns einfach das Geld dazu fehlt», sagte Cablecom-Chef Rudolf Fischer in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag. Cablecom habe den Preisüberwacher klar auf die Konsequenzen hingewiesen. «Nun müssen wir voraussichtlich für die kommenden zwei Jahre mit diesen Voraussetzungen leben», so Fischer weiter.
Der Cablecom-Chef will dennoch die digitale Produktpalette im kommenden Jahr ausbauen dies auch als Antwort auf den geplanten Einstieg der Swisscom ins TV-Geschäft via Breitbandanschluss. «Wir werden beispielsweise alle analogen Kanäle auch digital senden», liess Fischer wissen. Das digitale Angebot steige damit auf 150 Kanäle.
Geplant seien ferner ein elektronischer Programmführer sowie personalisierte Videorecorder. Verbessert worden sei auch der Kundendienst mit der Anstellung von 70 zusätzlichen Mitarbeitern. Der Ansturm auf das neue Telefonieangebot von Cablecom sei enorm gewesen. «Wir schalten heute rund fünfmal mehr Kunden als noch im März», sagte Fischer.
Sonntag
14.11.2004