Die Themenverantwortung in den «Gesundheits-Dossiers» der «Berner-Zeitung» (BZ) liege ganz bei der BZ-Redaktion, unterstreicht Bernhard Kummer in einer Stellungnahme zu einem Artikel in der «NZZ am Sonntag» (NZZaS), über den auch der Klein Report berichtet hat. Kummer hatte laut NZZaS eine Vereinbarung zwischen der BZ einerseits und dem Insel-Spital, der Privatklinik Meiringen sowie der Krankenkasse Visana anderseits «eingefädelt», wonach diese Instanzen die Publikation der «Gesundheits-Dossiers» auf nicht ganz klare Art «unterstützen» würden. Es sei lediglich so, dass es den Spitälern und der Krankenkasse freistehe, «der BZ Themen vorzuschlagen - dieser fachliche Input ist gewünscht, denn die Institutionen wissen, welche Themen im Bereich Gesundheit, Medizin und Prävention wichtig und aktuell sind», präzisiert Kummer. Er ist Kommunikationsberater und war früher Pressesprecher des Inselspitals.
Die Finanzierung funktioniere so, dass den Spitälern und der Krankenkasse während der vorerst vereinbarten einjährigen Pilotphase «eine definierte Anzahl Publireportage-Seiten zur Verfügung stehen», rapportiert Kummer weiter. Dies seien PR-Seiten, die diese Instanzen «selber in eigener Verantwortung verfassen, und die jeweils im Anschluss an die zwei, durch die BZ betreuten redaktionellen Seiten platziert werden. Diese PR-Seiten werden als solche gekennzeichnet und der Leserschaft damit offengelegt, was sie liest und vom wem das verfasst wurde», schreibt er wörtlich. Die Finanzierung umfasse «die Publireportagen, die Platzierung ihrer Logos (auch im Internet-Dossier BZ-Gesundheit) sowie die Projektkoordination und -logistik, nicht aber für Journalisten». Wichtig sei, hält Kummer schliesslich fest, «dass der Konsument jederzeit Klarheit hat, was unabhängige, journalistische Information und was Werbung ist.»
Das Projekt mit der BZ habe Pilotcharakter, hebt Bernhard Kummer zum Schluss hervor. Es würden damit Erfahrungen gesammelt - «und diese sind hilfreich und nützlich, wenn es darum geht, das Projekt so oder ähnlich mit anderen Medien zu realisieren. Und dafür gibt es Interessenten». Auffällig ist, dass sich Bernhard Kummer mit diesen Präzisierungen selbst gemeldet hat, wogegen seitens der «Berner-Zeitung» am Montag Funkstille herrschte. - Mehr dazu: «Unterstützung» von Spitälern und Krankenkasse für die «Berner Zeitung»
Montag
17.07.2006