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Mittwoch
07.06.2017

Medien / Publizistik

«Strukturierte Auktion» abgelehnt

«Strukturierte Auktion» abgelehnt

Showdown bei den Constantin Medien: Im Streit um die Kontrolle des Münchner Konzerns soll Aufsichtsrats-Chef Dieter Hahn seinem Widersacher Bernhard Burgener, VR-Präsident der Schweizer Highlight-Gruppe, ein Wettbieten um die Aktienmehrheit an den Constantin Medien vorgeschlagen haben.

Nachdem sowohl Hahn als auch Burgener bereits laut über die Übernahme des Konzerns nachgedacht haben, soll eine «strukturierte Auktion» den Disput auflösen. In einem Schreiben schlage Hahn vor, dass er und Burgener ihre jeweiligen Aktienpakete auf Ende des Monats bei einem Treuhänder deponieren sollen.

«Am 30. Juni solle es dann zu einer Auktion kommen, wobei der Mehrbietende den anderen auskauft», so ein Bericht der «Solothurner Zeitung». Gemäss Grobschätzung müssten die Angebote für Constantin bei etwa 200 Millionen Euro liegen.

Doch Bernhard Burgener lehnt das mögliche Wettbieten um die Aktienmehrheit entschieden ab: «Unter den fähigen Mitarbeitenden im Constantin/Highlight-Medienkonzern lässt sich keine Persönlichkeit finden, die bereit wäre, unter einer Regentschaft von Hahn zu arbeiten», sagt sein Anwalt Martin Wagner von Battegay, Dürr, Wagner zum Klein Report am Dienstag.

Weiter bemängelt Wagner die Ungleichbehandlung der Aktionäre bei einem Wettbieten zwischen Hahn und Burgener, von dem insbesondere Minderheitsaktionäre ausgeschlossen würden.

«Es macht den Anschein, dass Hahn glücklicherweise verkaufen und den Constantin-Medien-Konzern endlich verlassen will. Dies allerdings mit möglichst viel Geld lediglich für seine Aktien», vermutet Wagner.

Die Interessen der übrigen Aktionäre seien hingegen gleichgültig. «Ein solches Ansinnen wird Burgener selbstverständlich nicht unterstützen. Bernhard Burgener ist der Treuhänder aller Aktionäre und er wird sich von Hahn nicht zu unüberlegten Schritten nötigen lassen», erteilt er der Auktion auf Nachfrage des Klein Reports eine deutliche Absage.

Eine schnelle Lösung bleibt somit weiter nicht in Sicht, wie nach den Aussagen von Martin Wagner klar wird: «Die ernsthaften Bemühungen von Burgener, ein seriöses Übernahmeangebot unter Gleichbehandlung aller Aktionäre zu unterbreiten, hat Hahn mit allen Mitteln blockiert. Derzeit wird an Lösungen gearbeitet.»