Es soll nicht mehr genug sein, die Feder des Füllfederhalters in der Schweiz und den grossen Rest in einem Billiglohnland herstellen zu lassen und das Ganze dann als «Swiss made» verkaufen zu können. Der Bundesrat hat sich am Dienstag bereit erklärt, Postulate von Ständerätin Anita Fetz (SP/BS) und Nationalrätin Jasmin Hutter (SVP/SG) entgegenzunehmen, die strenge Vorschriften zum Schutz von Schweizer Produkten und Herstellern verlangen.
So weist Fetz darauf hin, dass die deutsche Firma Juvena ihre in Deutschland hergestellten Schönheitsprodukte als «Juvena of Switzerland» vermarktet. Das sei eine Irreführung der Konsumentenschaft und schade dem Image der Marke Schweiz, schreibt sie in der Begründung ihres Vorstosses. Die heutige Praxis gefährde KMU und die letzten Industriearbeitsplätze in der Schweiz, doppelt Hutter nach. Sie verweist auf zunehmende Klagen aus der Wirtschaft. Der gute Ruf der echten Schweizer Produkte - «Zuverlässigkeit, hohe Qualität, Seriosität» - stehe auf dem Spiel.
Die in diesem Zusammenhang in der Agenturmeldung erwähnte Lauterkeitskommission (LK) hat am Dienstag ihren Entscheid im Fall von Juvena nochamls kurz erklärt. Dabei sei es um einen Brand gegangen, nämlich «Juvena of Switzerland». Dieser Brand ist geschützt und eingetragen, betreffend Produktangabe steht auf der Schachtel: «Made in Germany». Das Produktionsland war also durchaus vermerkt und erkennbar. Die Angaben, welche der LK zur Verfügung standen, liessen keine andere Entscheidung zu, als die Beschwerde abzuweisen, da keine Täuschung vorliegt, wenn das Herkunftsland angegeben ist. Der Brand «of Switzerland» identifizert die Herkunft der Herstellerfirma, und die ist in der Schweiz eingetragen.
Dienstag
23.05.2006