Der Bundesrat sperrt sich gegen die Pläne der Swisscom, bei der dänischen TDC und/oder bei der irischen Eircom einzusteigen. Solange der Staat über 66 Prozent am Aktienkapital der Swisscom hält, will die Regierung im Verwaltungsrat grosse Übernahmen im Ausland blockieren, sagte Dieter Leutwyler, Sprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der Regierung sei das damit verbundene unternehmerische Risiko zu hoch, wie Bundesrat Hans-Rudolf Merz bereits am Donnerstag ausgeführt hatte. Wie Leutwyler weiter sagte, kann der Bundesrat ins operative Geschäft nicht eingreifen. Sollte Swisscom den Deal mit Eircom in der nächsten Zeit abschliessen, bliebe nur die Möglichkeit, an der Generalversammlung die Notbremse zu ziehen.
Der Verwaltungsrat der Swisscom reagierte mit den nichtssagenden Worten, er werde «die Vorschläge des Staatsvertreters zusammen mit allen anderen zur genannten Thematik anstehenden unternehmerischen, finanziellen und rechtlichen Fragen im Rahmen seiner ordnungsgemässen Entscheidfindung prüfen.» Dagegen reagierten die Investoren der irischen Eircom heftig. An den Börsen von London und Dublin stürzte die Aktie der Telecomgesellschaft nach den Verlautbarungen aus Bern um 14% ab. Und auch die Swisscom-Papiere tauchten leicht um 0,4% auf 419 Franken, weil der Markt nicht ganz einig sei, wie er die Neuigkeit interpretieren wolle, interpretierte ZKB-Analyst Claude Zehnder diese Börsenreaktion. - Mehr dazu: Swisscom weiterhin im TDC-Seilziehen, Swisscom vor Kauf von restlichen 25% von Antenna Hungaria und Swisscom bestätigt Gespräche mit Eircom
Samstag
26.11.2005