Bundesrat Moritz Leuenberger hat am Dienstagabend in Luzern die 45. Auflage des Fernsehfestivals Rose d`Or eröffnet. Als Infrastukturminister wisse er, dass Infrastrukturen unterhalten werden müssen, meinte Leuenberger, sonst verrosteten und verlotterten sie. Auch die Menschen müssten unterhalten werden. «Sonst verrostet ihre Phantasie und verlottert ihr Geist.» Die Verachtung vieler Soziologen und Politiker für Unterhaltung ortet Leuenberger in einem lustfeindlichen und «un-sinnlichen» Menschenbild. Unterhaltungskultur sei fester Bestandteil einer Demokratie. Die Bundesverfassung nenne denn auch Unterhaltung - neben Kultur, Bildung und freier Meinungsbildung - als Aufgabe des Fernsehens. Nach Ansicht des Kommunikationsministers hat die Politik den Wert der Unterhaltung längst realisiert. Sie inszeniere sich ja selber mit Unterhaltungselementen. So verstünden viele Politiker unter Vision die Television. Für manche von ihnen gebe es im Beurteilungsraster zwei wichtige Kategorien: fernsehtauglich - oder eben nicht.
Festival-Chef Georges Luks betonte, dass die Rose d`Or eine wichtige Rolle in der Diskussion um Ethik und Moral in der Branche wahrnehme. In den Konferenzen mit hochkarätigen Meinungsmachern werde über die qualitative Zukunft der Fernsehunterhaltung diskutiert. Das Festival der Fernsehunterhaltung geht zum zweiten Mal im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) über die Bühne. 126 Programme aus 33 Ländern bewerben sich um eine der 20 Goldenen Rosen. Das Festival dauert bis zum Sonntag (8. Mai). - Mehr dazu: Rose d`Or in Luzern mit zahlreicher Prominenz
Dienstag
03.05.2005